Die Idee zu Unverpackt kam Marie durch Bea Johnson, als sie Ende 2012 einen Artikel der Amerikanerin las, in dem sie schrieb wie sie seit 3 Jahren mit ihrer Familie komplett müllfrei lebt. Da auch Marie mit ihrer 5-köpfigen Familie vor großen Verpackungsbergen nach dem Einkaufen stand, beeindruckte sie der Artikel sehr. „Wir haben damals 2 gelbe Säcke voll Plastikmüll in der Woche verbraucht“, erzählt mir Marie. „Man kauft einfach überhaupt nicht bewusst ein.“ Sie begann, ihren Konsum zu überdenken, zu reflektieren und zu überlegen, was man unverpackt kaufen könnte oder einfach anders und ökologisch verpackt. Für sie persönlich hat sich diese Überlegung ausgezahlt. „Heute verbrauchen wir nur noch einen 10l Beutel im Monat.“
Sich mit dem Thema Müll auseinanderzusetzen, sei auch ein spielerischer Prozess, erklärt sie weiter. „Die Suche nach einer Alternative zur bestehenden Verpackung fordert auch Kreativität. Man lebt ja nur bewusster, wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt und fängt auch an, Dinge mehr selber zu machen. Pizza zum Beispiel. Klar kann ich den Teig und die Soße fertig verpackt kaufen, aber ich kann auch alles selber machen und die Zutaten ohne Einwegverpackung kaufen.“ Wichtig sei vor allem, das Problem der Verpackung zu reflektieren.
Der Zero Waste Lebensstil ist eine Vision, die impliziert so müllfrei wie möglich zu leben und jeder Schritt in diese Richtung zählt. Es ist keine Umstellung, die über Nacht passiert, sondern ein Prozess. „Es gab schon Leute im Laden, die auf einmal mit vielen Behältnissen kamen, um die Verpackung sofort zu verbannen. Durch die radikale Umstellung waren sie jedoch überfordert. “ Es sei wie bei einer Diät, erklärt sie mir. Wer da von jetzt auf gleich auf alles verzichtet halte 3 Tage durch. Der vierte Tag sei dann schlecht und schon schmeiße man hin. „Man darf dabei nicht drastisch werden. Gewohnheiten umzustellen braucht einfach Zeit!“ Die großen Gewinner seien dabei die Leute, die stückweise Verpackung reduzieren und immer weiter probieren. „Diese Leute kommen wieder“, sagt Marie.